Der Scheffel-Pfad in Singen
Joseph Victor von Scheffel, einst hoch angesehener Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts ist heute nur noch wenigen Deutschen bekannt. Anders verhält es sich in der Region Hegau-Bodensee, wo viele Straßennamen und Gebäude an den Dichter und seine Romanfiguren erinnern.
Die Singener haben bis heute ein besonderes Verhältnis zu Scheffel. Er weilte damals gerne im dörflichen Gasthaus Krone, wohnte aber in der Gaststätte am Hohentwiel, wo er im April und Mai 1854 an seinem Roman „Ekkehard“ schrieb.
Zur Erinnerung an Joseph Viktor von Scheffel installierte die Stadt Singen im Mai 2012 den aus 10 Tafeln bestehenden Scheffelpfad. Der Pfad erzählt aus dem Leben und den Werken des Dichters, zeigt die Bedeutung Scheffels für Singen auf und erzählt aus der Geschichte der Stadt.
Flyer: Standortkarte & Kurzbeschreibung
Tafeln: ausführliche Beschreibungen
Katalog zur Ausstellung über Joseph Victor von Scheffel
Stationen des Scheffel-Pfads
Der Scheffelpfad beginnt am Bahnhof, führt durch Scheffel- und August-Ruf-Str. an der Scheffelhalle vorbei bis auf die obere Festung des Hohentwiel.
Für weitere Informationen zu den einzelnen Stationen, klicken Sie bitte auf die jeweiligen Marker.
Beginn des technischen Zeitalters in Singen. Scheffel nutzt die Eisenbahn, die 1863 auch in Singen fährt. Beginn eines zukünftigen städtischen Umfeldes mit Errichtung des Bahnhofs 1877.
Scheffelverehrung im Singen des 19. Jahrhunderts. Benennung der Straße zu Lebzeiten des Dichters. Beschreibung des damaligen Dorfes und der sozialen Strukturen bis zur Entwicklung der Stadt mit der Scheffelstraße als Haupteinkaufsstraße und großen Kaufhäusern.
Vorstellung Hadwigs, der Herzogin von Schwaben und Kurzfassung des Ekkehard-Romans.
Von der Erstausgabe des Ekkehard bis zum Bestseller in englischer und französischer Sprache. Verweis auf die städtischen Bibliotheken, die rund 200 Ausgaben besitzen.
Der Scheffelkult gibt Anlass für die Taufe von Straßen, Brunnen, Plätzen und Schulen. Hinweis auf den Scheffelbund und den Scheffelpreis für gute Leistungen im Fach Deutsch.
Scheffels Beziehungen in den Hegau durch seine Großmutter, seine Bekanntschaften in der Singener Gesellschaft und seine Liebe zur Hegaulandschaft.
Scheffels Vorliebe für das Singener Gasthaus Krone, in dem damals die Dorfhonoratioren verkehrten. Die Künstlerecke ab 1926 und die Enthüllung der Scheffelgedenktafel 1929.
Die 1906 gebaute Festspielhalle und die Gründe für ihren Abriss sowie der Bau der Scheffelhalle zum 10. Hegau-Sängerbundfest 1925.
Was waren Scheffels Beweggründe zur Dichtung des Ekkehard? Von den Studien im Kloster St. Gallen bis zum Gasthaus am Hohentwiel, wo Teile des Romans entstanden. Die Gründung der Scheffelgemeinde auf dem Hohentwiel und die Freilichtspiele.
10 Württembergische Hohentwiel-Gesellschaft
Die Gründe für die Stiftung der Medaillons auf dem Hohentwiel von Scheffel und Bismarck lagen im nationalen Selbstbewusstsein nach der Reichsgründung 1871.