4 Städtische Bibliotheken

Der "Ekkehard"

„... Habe der Versuchung nicht widerstehen können,
die academischen Vorarbeiten in altdeutscher
Staats- und Rechtsgeschichte zu einem Roman
umzugestalten ein Zeichen allerdings,
daß ich Einiges von dem Holz an mir habe,
aus dem die Poeten geschnitzt sind. ...“

(Scheffel an Paul Heyse 17. Januar 1856)

Die Erstausgabe des „Ekkehard“ erschien 1855 im Meidinger Verlag als unscheinbares Büchlein ohne Abbildungen. Damals war Scheffel froh, einen Verlag gefunden zu haben, der die Drucklegung übernehmen wollte. Persönlich war er der Ansicht, dass dem Roman kein großer Erfolg beschieden sein würde.

Man war überein gekommen, dem Dichter für einen Zeitraum von 15 Jahren die Verlagsrechte abzukaufen. Hierfür wurde ihm ein einmaliges Honorar von 1200 Gulden ausgezahlt. Als die Firma Meidinger 1860 insolvent wurde und die Rechte am Ekkehard ungefragt an den Buchhändler Otto Janke verkaufte, der weitere 6 Auflagen drucken ließ, entwickelte sich ein Rechtsstreit. Diesen entschied Scheffel erst 1870 durch Vermittlung der Metzler`schen Buchhandlung in Stuttgart für sich. Sie erhielt von da an auch die Druckrechte am Ekkehard.

Der Verlag veröffentlichte den Roman als rote Prachtausgabe mit Goldrandprägung. Schnell wurde er auch in englischer und französischer Sprache aufgelegt. Bereits 1880 erschien die 50. Auflage des Romans. Innen war er mit zahlreichen Illustrationen versehen. In den rund 150 Jahren seit der Veröffentlichung haben sich die Darstellungen zum Ekkehard in den Stilen der Epochen stark gewandelt. Die im literarischen Realismus dargestellten Erzählungen des Ekkehard drängen Künstler bis heute, diese über 1000 Jahre alte Epoche bildhaft darzustellen.

Die Städtischen Bibliotheken besitzen neben der Erstausgabe weitere 200 Auflagen des Romans.

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