Die Sammlung des Archäologischen Hegau-Museums
Das Archäologische Hegau-Museum zeigt in 11 Räumen 16.000 Jahre Menschheitsgeschichte aus der Region. Im Hegau-Museum darf außerdem nicht nur geschaut werden: zahlreiche Stationen laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein!
- Leder schneiden mit dem Feuersteinmesser
- Tierfelle erraten
- Getreide mahlen wie die ersten Bauern
- Schmökern in der gemütlichen Leseecke
- Archäologisches Keramik-Puzzle
- Kleidung aus verschiedenen Zeiten anprobieren
Altsteinzeit 14.000 bis 9.600 v. Chr.
Vor 16.000 Jahren kamen altsteinzeitliche Jäger und Sammler immer wieder in den Hegau. Die herausragendste Fundstelle ist die Petersfelshöhle im Brudertal bei Engen. Viele der dort ausgegrabenen Funde sind im Hegau-Museum zu bewundern.
Steinzeitliche Werkzeuge, Kunstgegenstände und Jagdwaffen zeigen die Geschicklichkeit unserer Vorfahren. Ihr Leben wird durch die Rekonstruktion eines Zeltes aus Hölzern und Rentierfellen greifbar.
Jungsteinzeit 5.500 bis 2.000 v. Chr.
Beim Autobahnbau in Hilzingen konnten Spuren der ersten sesshaften Siedler im Hegau entdeckt werden. Mindestens 16 Langhäuser wurden dort von Bauernfamilien bewohnt.
Das Modell eines Hauses mit Lehmwand und Strohdach und viele Funde verdeutlichen die neue Werkzeugtechnologie und die veränderte Lebensweise dieser frühen Bevölkerung im Hegau.
Bronzezeit 2.000 bis 750 v. Chr.
Die Fähigkeit, Metall zu verarbeiten, stellt einen bedeutenden Schritt in der Geschichte des Menschen dar. In der Singener Nordstadt wurden für Mitteleuropa sehr frühe Belege für die Nutzung von Kupfer, Zinn und Bronze entdeckt. Herausragende Zeugnisse dieser Fertigkeiten sind die sogenannten "Atlantischen Dolche".
Der sich wandelnde Totenkult und die soziale Differenzierung zeigen sich in Beigaben aus zahlreich entdeckten Gräbern. Waffen und Schmuck aus Kupfer, Bronze, Gold und Bernstein zeugen von wachsendem Reichtum.
Eisenzeit 750 bis 15 v. Chr.
Die Eisenzeit, also die Zeit der Kelten, ist über ihre gesamte Laufzeit im Hegau-Museum mit zahlreichen Funden vertreten. Den Beginn macht das "Singener Schwert", einer der ältesten Eisenfunde in Süddeutschland.
In vielen Grabhügeln im Hegau wurden neben Gewandspangen, Armreifen, Gürtelblechen und anderen Trachtbestandteilen, fein verzierte und bemalte Keramik gefunden. Dabei sticht besonders die sogenannte "Alb-Hegau-Keramik" hervor.
Römische Kaiserzeit 15 v. Chr. bis 260 n. Chr.
Der Arm Roms reichte auch bis in den Hegau. Viele römische Gutshöfe sind bereits ausgegraben oder zumindest nachgewiesen. Die dort entdeckten Funde zeigen die Innovationen, die durch den Anschluss an das Römische Reich bis nach Süddeutschland gelangten.
Der Gutshof in Büsslingen wurde vollständig untersucht und ausgegraben. Bauteile einer römischen Fußbodenheizung sowie Keramik, Schmuck, Werkzeuge und ein damals versteckter Münzschatz sind im Hegau-Museum zu sehen.
Frühmittelalter: Alamannen 3. bis 8. Jh. n. Chr.
Die Alamannen waren die Gründer vieler unserer heutigen Städte und Dörfer. In Singen wurde im Bereich des heutigen Bahnhofsvorplatzes ein alamannischer Friedhof ausgegraben. Einige der schönsten Grabbeigaben aus diesen Gräbern sind im Hegau-Museum ausgestellt. Besonders beeindruckt das überaus reiche Inventar des Grabes einer adligen Dame aus Güttingen.
Ketten aus Millefioriperlen, Gefäße und Goldschmuck wurden geborgen. Als absolute Rarität gilt eine koptische Schale, die den Weg aus Ägypten bis in den Hegau gefunden hat und ebenfalls im Hegau-Museum zu sehen ist.