10 Württembergische Hohentwiel-Gesellschaft

Hohentwiel-Gesellschaft

Schon bald nach dem Tod Scheffels gab es Bestrebungen, eine Vereinigung ins Leben zu rufen, welche die Erinnerung an den Dichter bewahren und seine Werke weiter verbreiten sollte.

Als erstes setzte die Hohentwiel-Gesellschaft Scheffel ein Denkmal. Dieser Verein aus dem württembergischen Rottweil hatte sich bereits 1872 gegründet. Deutschnational gesinnt, stiftete man im Mai 1888 Reichskanzler Bismarck und dem Dichterfürsten Scheffel auf dem Hohentwiel ein Denkmal in Form von zwei Medaillons. Eine illustre Gesellschaft fand sich zur Enthüllung ein. Als Mitglieder dabei waren Gottlieb und Paul Daimler sowie Max Duttenhofer, später Aufsichtsratsvorsitzender der Daimler-Motoren-Gesellschaft. Dass Scheffel in einer Reihe mit Reichseiniger Bismarck verewigt wurde zeigt, wie hoch die Wertschätzung für den Dichter war. Beide vermittelten dem deutschen Bürgertum nationales Selbstbewusstsein, Bismarck als Kanzler, dem letztendlich die Gründung des zweiten Deutschen Reichs gelang und Scheffel, der das erste Heilige Römische Reich Deutscher Nation aus dem Dunkel der Vergangenheit heraufbeschwor.

Die Art und Form der Ehrungen war allerdings meist unterschiedlich. Wurden Bismarck mit mächtigen Türmen und Feuerritualen auf Berghöhen vergleichsweise martialische Ehren zuteil, stellte man Scheffels Denkmäler eher an landschaftlich stillen Orten auf, er eignete sich eben nicht für die vaterländische Attitüde.

Zurück zur Übersicht


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzerklärung X