6 Altes Dorf

„... Hier am Bodensee und in der Umgebung sitzt
eine rührende crème von Gesellschaft beisammen,
davon erzähl ich vielleicht bei der Rückkehr, es soll
kein Papier damit verschrieben werden. ...“

(Zitat aus einem Brief an seine Mutter vom 24. April 1854)

Scheffels Beziehungen zum Hegau lagen in den Wurzeln seiner Familie mütterlicherseits begründet. Seine Großmutter, Katharina geborene Eggstein, war die Tochter des Löwenwirts aus Rielasingen. So hatte Victor den Hegau mit seinen eindrucksvollen Bergen schon früh kennen gelernt.

In den sechs Wochen, die Scheffel auf der Domäne Hohentwiel verbrachte, um am Ekkehard zu schreiben, kam er oft nach Singen hinunter. Bei Gesprächen besonders im Gasthaus Krone lernte er einen guten Teil der Singener Gesellschaft kennen. Das alte Schul- und Rathaus war ihm sicher ein vertrauter Anblick, vielleicht kaufte er ab und zu im Gemischtwarengeschäft des Adolf Fischer, das hier schon seit 1835 etabliert war.

Es scheint, dass sich der Dichter in der kleinbürgerlichen Enge durchaus wohl fühlte. Denn auch in späteren Jahren war Dr. Scheffel mit Schirm und Umhängetasche für die Singener ein vertrautes Bild. Seine Liebe zur Region kommt auch in dem kleinen Büchlein des „Juniperus“ zum Ausdruck, in dem er die Landschaft vom Hegau bis zum Rheinfall schildert.

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