Robert Schad (geb. 1953)

Singen 1995, 1995

Vierkantstahl, massiv 100 mm
Höhe 580 cm
Heinrich-Weber-Platz


Der aus Ravensburg stammende Robert Schad zählt seit den 80er Jahren zu den bedeutendsten, international erfolgreichen Metallbildhauern der Gegenwartskunst. Sein bevorzugter Werkstoff ist massiver, geschwärzter Vierkantstahl. Die mehrteilige Skulptur „Singen“ wurde 1995 als Auftragsarbeit der Firma Georg Fischer anlässlich ihres 100jährigen Jubiläums zum „Zeichen der Verbundenheit mit der Stadt Singen und ihren Bürgern“ ausgeführt und auf der bis dahin monotonen Fläche des Heinrich-Weber-Platzes aufgestellt. Das ebenerdige Wasserbassin wurde nachträglich hinzugefügt.

Ohne Sockel wachsen die filigranen Stahlstäbe aus dem Boden, greifen über Brechungen und Gelenkstellen als tänzerisch bewegte Linienspuren in den Raum und entwickeln eine grazile, scheinbar entmaterialisierte Dynamik. Schad entkleidet den tonnenschweren Baustahl aller Masse und Schwere, verleiht ihm spielerische Leichtigkeit und macht ihn zum gestisch-expressiven Ausdrucksträger. Anstelle von statischem Volumen durchstößt die Linie als „Raumschrift“ (Schad) kraftvoll und organisch ihre Umgebung. Die Freiplastik reagierte 1995 auf eine ungelöste, architektonisch schwierige Situation. Der horizontal geführte „Querbalken“ antwortet unmittelbar auf die rechtwinklige Randbebauung, folgt dem Verlauf der Gebäudefronten und öffnet die Skulptur optisch in Richtung des Stadtzentrums. Die zeichenhaft abstrahierte, luftige Konstruktion des Skulpturenensembles fordert vom Passanten eine dynamische Wahrnehmung, lädt ein zur Begehung des Platzes und steigert diesen zu einem besonderen, körperlich und sinnlich erfahrbaren Ort.

Das Werk ist ein Geschenk der +GF+ an die Stadt Singen. 

Text und Redaktion: Kunstmuseum Singen

 


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